Einige Mainboards bieten auf der Platine einen 12V-Anschluß für CPU-Lüfter. Optional kann dieser Anschluß mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet sein:
Die Kabel des Lüfters sind farblich codiert: Rot = +12V, Schwarz = Masse, Weiß = RPM-Signal.
Das RPM-Signal übermittelt einem entsprechend ausgestatteten Mainboard die Umdrehungszahl des Lüfter. Bei Unterschreitung einer zuvor festgelegten Mindestdrehzahl kann ein Alarm ausgelöst werden.
| Lüfter-Anschluß auf dem Mainboard von oben. Pin-Belegung: Tacho (gelb), +12V (rot), 0V (schwarz) |
Lüfter verursacht Probleme im BIOS-Setup?
Besonders bei Slot1/SockelA-Mainboards sind Rückwirkungen von Prozessorlüftern auf das Mainboard festgestellt worden. Tatsächlich waren AI61 und AK12 betroffen, aber auch andere Boards können gestört werden: durch ein unsauberes Tacho-Signal (RPM) kommen Effekte zustande wie z.B.
- BIOS-Setup kann nicht aufgerufen werden
- Absturz beim Versuch die Lüfter-Geschwindigkeit auszulesen
- Motherboard Monitor Software gibt viel zu hohe Umdrehungswerte an.
In der c't-Ausgabe 18/2000 S. 198 wurde diesem Thema eine ganze DinA4-Seite gewidmet. Hier wie auch bei unseren Kunden trat das Phänomen jeweils mit bestimmten Papst-Lüftern auf (z.B. Papst 612 F/2).
Lüfter hat zu hohe Stromaufnahme?
Als Richtwert für die Stromaufnahme eines 12V-Prozessorlüfters gilt 100mA. Dieser Wert sollte auch im Anlaufmoment oder im Stillstand nicht überschritten werden, damit Leiterbahnen und Halbleiter auf dem Mainboard nicht beschädigt werden können. Heutige Lüfter mit zwei oder drei Rotoren sollte man sicherheitshalber direkt mit dem Netzteil verbinden, ohne über die Anschlüsse des Mainboards zu gehen. Hierbei ist das rote 12V-Kabel mit der gelben 12V-Leitung des Netzteils zu verbinden (Farbcodierung könnte in Einzelfällen abweichen). Die 0-Volt Leitung dürfte auf beiden Seiten schwarz sein. Die dritte Leitung vom Lüfter (meist gelb oder weiß) liefert das Tachosignal, welches dann nicht mehr genutzt werden kann. Auch das Abschalten im Suspend-Stromspar-Modus ist dann auf jeden Fall nicht mehr möglich. Für (damals) rund 17 Mark incl. Versand gibt es bei http://www.oc-card.de/ einen passenden 4-Pin-3-Pin-Adapter zu erwerben (siehe auch c't 4/2001 S. 217).