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Hinweise zu Grafikkarten

Digitaler Anschluß (DVI) für TFT-Bildschirm

TFT-Flachdisplays mit digitaler Schnittstelle sind im Kommen. Hersteller von Displays und Grafikkarten haben sich auf einen Standard für diese Schnittstelle geeinigt: DVI (= Digital Visual Interface, Belegung hier). Shuttle's Highend Grafikkarte GF60D mit NVidia's GeForce3-Grafikchip bietet neben einem S-Video TV-Ausgang auch einen DVI-Anschluß.

Früher erfolgte die Darstellung des PC-Bildes ausschließlich über einen Fernseher oder Röhren-Monitor (CRT), die nur mit analogen Signalen zurechtkommen, so daß das die digitalen Daten im Speicher einer Grafikkarte mit einem Konverter in Analog-Signal gewandelt werden mussen. Folglich gab es zunächst nur Grafikkarten mit analogem Signal-Ausgang für Monitor (und eventuell auch TV-Gerät), so daß die ersten TFT-Monitor, die intern digitale Signale benötigen, stets einen analogen Eingang aufwiesen, wobei ein Wandler das analoge Signal zurückkonvertiert. Mittlerweile sind TFT-Monitore und Grafikarten mit digitaler DVI vorhanden, so daß die "unsinnige" hin-und-her-Wandlung entfallen kann.

Flachbildschirme verständigen sich mit dem PC am digitalen Port über das TMDS-Protokoll (Transition Minimized Digital Signaling). Die AD-DA-Wandlung entfällt. Die Stelle des Analog-Digital-Konverters auf der Grafikkarte und des Digital-Analog-Wandlers im Monitor nehmen so genannte PanelLink-Treiber ein. Sie kodieren das digitale Videosignal und schicken es vom PC zum TFT. Die Kodierung geschieht bei NVidia-Karten mit dem diskreten Treiberchip Sil164CT64; dies erlaubt eine Übertragungsbandbreite von bis zu 165MHz und kann demzufolge per TMDS Bilder mit QXGA (1600x1200) oder auch HDTV-Querformat (1920x1080) an ein digitales Display schicken. Andere Grafikchips haben diese Funktion bereits integriert (z.B. ATI/Radeon). TFTs lassen sich ohne ergonomische Einschränkungen flimmerfrei bei 60Hz Bildwiederholrate betreiben. Früher entstand das Flimmern durch die begrenzte Nachleuchtdauer des Bildpunktes, jetzt geht es bei der vertikalen Bildfrequenz um die Aktualisierung des zwischenzeitlich veränderten Bildinhalts.


Bild-Quelle: c't 3/01 S.160

Für den DFI-Anschluß gibt es zwei Ausführungen:
  • DFI-I (I=integriert, links im Bild)
  • DFI-D (D=Digital, rechts im Bild)

Nur die hybride Lösung DFI-I führt zusätzlich vier zusätzliche Pins für die analogen Videosignale heraus, die entsprechenden Öffnungen sind bei DFI-D geschlossen.

TFT bleibt beim Booten dunkel?

Es gibt einige TFT-Displays, die ausschließlich 60Hz Bildwiederholrate akzeptieren. Da der Boot-Vorgang jedoch im Allgemeinen bei 70Hz verläuft, bleibt es in diesem Fall dunkel, bis der Grafiktreiber aktiviert wird und das Bild auf 60Hz umstellt. Es könnte auch die Auflösung sein, die dem TFT Probleme bereitet (640x480 DOS-Grafik bzw. 720x400 DOS-Text). Wenn Auflösung oder Bildfrequenz im Textmodus nicht unterstützt werden, dann bleibt es beim Rechnerstart eben dunkel. Mit Tools wie z.B. dem Display Doctor (www.scitechsoft.com) kann man die Frequenz und Auflösung unter DOS auf die vom TFT akzeptierten Werte einstellen.

Kerbe im AGP-Steckplatz deutet auf unterstützte Signalspannung hin

Die AGP-Norm sieht eine mechanische Codierung der AGP-Slots und der Grafikkarten-Stecker vor, die nur passende Kombinationen von Grafikkarten und Mainboards bezüglich der Signalspannung zulässt. Auf der Mainboard-Seite unterstützen die meisten Chipsätze beide Spannungen: 1,5V und 3,3V; Ausnahme sind die Pentium-4-Chipsätze Intel 845 und Intel 850. Die Standards AGP-1X und -2X sahen beide Signalpegel vor, erst AGP-4X funktioniert ausschließlich mit 1,5 Volt. Auf der Grafikkarten-Seite gibt es viele Modelle, die mit nur mit dem 3,3V-Signalpegel zurechtkommen und entsprechend kodiert sind: Voodoo von 3dfx, Matrox G200, ATI Rage Fury, viele Karten mit TNT-Chip von NVidia und Savage4 von S3 und auch SiS305 - diese Karten laufen nicht mit Mainboards, die den Intel845- oder Intel850-Chipsatz verwenden, moderne AGP-4X-Grafikkarten sind hiervon nicht betroffen.

AGP-Grafikkarten mit SiS305-Chip gefährden Pentium-4-Mainboards mit Intel-Chip

Vorsicht ist bei AGP-Grafikkarten geboten, die ausschließlich 3,3V Signalspannung unterstützen, aber keinen mechanischen Schutz auf aufweisen, der verhindern könnte, daß sie in einen Steckplatz gelangen, der nur 1,5V Signalspannung unterstützt:

  • Verschiedene AGP-Karten mit SiS305-Grafikchip (z.B. auch VA32)
  • Diamond Viper V770, Revision A, NVidia TNT2
  • Leadtek WinFast 3D S320 II, Revision A, NVidia TNT2

Diese Grafikkarten können zur Zerstörung der beteiligten Komponenten führen, wenn sie in ein Pentium-4-Mainboard mit Intel845- oder Intel850-Chipsatz gesteckt werden!
(Es gibt auch Grafikkarten mit TNT2-Chip, die beide Signalpegel unterstützen)

Mit einem Multimeter oder Durchgangsprüfer sollte die Identifikation der Karten gelingen, ohne sie in Betrieb zu nehmen: Der Pin TYPEDET# (Pin A2) muss bei 1,5-Volt-fähigen Karten mit Masse verbunden sein, bei 3,3-Volt-Karten bleibt er offen. Masse findet man am Slotblech oder am Pin A5 — nicht allen Karten verbinden das Slotblech mit Masse. Zum Testen baut man die Grafikkarte aus und legt sie mit der bestückten Seite nach unten. Die Anschlüsse sind nun von rechts nach links mit A1 beginnend durchnummeriert, A1 ist also der dem Slotblech naheste Pin der Steckerleiste. Wenn nun A2 mit Masse verbunden ist, beherrscht die Karte den 1,5-Volt-Pegel, sie darf dann die Kerbe haben. Wenn zwischen den Anschlüssen A2 und A5 jedoch keine Verbindung besteht, beherrscht die Karte nur 3,3 Volt und dürfte die nun links liegende Einkerbung nicht haben. Diese Karten sollte man nicht in Mainboards mit dem i845/i850-Chip oder NVidias nForce betreiben. Der Pentium-4-Chipsatz P4X266 von VIA unterstützt beide Signalspannungen und ist von diesem Problem nicht betroffen.


Druck-Version der Originalseite: http://de.shuttle.com/dvi.htm
Shuttle Computer Deutschland - Änderungen und Druckfehler vorbehalten. Datum: 30.4.2008