4 GB RAM installiert, aber nur 3,5 GB verfügbar?
Die 32-Bit-Version des Windows-XP-Betriebssystems unterstützt einen Adressraum von 0 bis 4 GB physikalischen oder virtuellen Speicher. Auch wenn die verwendeten Speichermodule nur 2 GB haben, kann das Betriebssystem auf einen virtuellen Adressraum von 4 GB zugreifen, indem es Daten auf die Festplatte auslagert. Der physikalische Adressbereich steht sowohl für den Arbeitsspeicher (Speichermodule) als auch anderen Hardware-Komponenten zur Verfügung. Ab 4 GB abwärts werden Speicherblöcke für BIOS, Schnittstellenkarten, Netzwerk-Controller, PCI-Hubs, Bus-Controller, PCI-Express und Grafik reserviert, wobei der Grafikspeicher heutzutage den größten Anteil veranschlagt.
Falls der Computer mit 4 GB physikalischem Speicher bestückt ist, dann werden zwischen 0,5 und 1,25 GB für den PCI-Adressbereich reserviert, bevor er für Anwendungen zur Verfügung steht. Deshalb stehen der 32-Bit-Version von Windows XP lediglich ca. 2,75 bis 3,7 GB Speicher zur Verfügung - abhängig von der AGP aperture size bzw. von dem Grafikspeicher auf der PCI-Express-Grafikkarte. Wenn mehr Arbeitsspeicher genutzt werden soll, dann muss ein 64-Bit-Betriebssystem eingesetzt werden.
Optimierung des virtuellen Adressraumes
Standardmäßig steht die Hälfte des 4GB großen virtuellen Adressraumes den Anwenderprogrammen zur Verfügung, die andere Hälfte ist für Kernel- und Ausführungsprogramme reserviert. Mit einem /3GB-Schalter in der Boot.ini-Datei läßt sich diese Grenze zu Gunsten der Anwenderprogramme verschieben, so daß diese mit 3 GB bedacht werden, während auf das Betriebssystem lediglich 1 GB entfallen. Dies kann für einige Anwendungen vorteilhaft sein und ermöglicht größere ungeteilte Speicherblocke im Adressraum.
Nach der Installation von Window XP fügt man mit Hilfe eines Texteditors in der Boot.ini-Datei (im Stammverzeichnis) die Parameter /3GB und /USERVA=2990 hinzu:
[boot loader] timeout=15 default=multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINDOWS [operating systems] multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINDOWS="Microsoft Windows XP Professional" /noexecute=optin /fastdetect /3GB /USERVA=2990 multi(0)disk(0)rdisk(0)partition(1)\WINDOWS="Microsoft Windows XP Professional" /noexecute=optin /fastdetect
Bemerkung: die von Microsoft vorgeschlagene Einstellung "/USERVA=3030" hat in der Praxis zu Abstürzen geführt, daher werden "/USERVA=2990" empfohlen. Bemerkung: im Beispiel findet sich eine zweite Bootoption ohne zusätzlichen Schalter, die weggelassen werden kann.
Weitere Informationen: http://support.microsoft.com/kb/171793/DE/ Download der neuesten Shuttle-BIOS-Version: http://global.shuttle.com/download/download.asp |